„Hamburger Deerns“ haben bei WM den Bug vorne
Traumhafte Segeltage mit fairen Bedingungen
Die ersten zwei Wettfahrttage der Weltmeisterschaft im Inklusiven Segeln boten beste Bedingungen. Aktive und Organisatoren sind gleichermaßen zufrieden.
Sonnenschein und faire Windbedingungen bestimmten den ersten Wettfahrttag der Weltmeisterschaft im Inklusiven Segeln. Am zweiten Tag ließ der Wind zunächst etwas auf sich warten, bevor die Aktiven gegen Mittag Segel setzen konnten. Insgesamt vier Wettfahrten konnten in den ersten zwei WM-Tagen gesegelt werden. Bundesliga-Seglerin Silke Basedow und Nadine Löschke führen aktuell als Team „Hamburger Deerns“ das Feld an, gefolgt von Lilli Zellmer und Johanna Schablowski auf Rang zwei. Platz drei belegen die Sieger der ersten Weltmeisterschaft im Inklusiven Segeln, Heiko Kröger und Clemens Kraus.
Die Zufriedenheit war am zweiten Wettfahrttag bei den Beteiligten der Weltmeisterschaft allgemein groß. Es gab viel Lob für die Bedingungen, das Revier und auch das Format der Segelveranstaltung. „Gestern war ein traumhafter erster Segeltag mit Sonnenschein und fairen Bedingungen für alle. Wir haben in den ersten zwei Wettfahrttagen viele Rennen geschafft, und ich bin völlig zufrieden“, resümiert Wettfahrtleiter Andreas Knospe. Nach dem Gewitter am heutigen Nachmittag, das das Ende für die Wettfahrten am zweiten Regattatag bedeutete, erwartet er für morgen wieder gutes Segelwetter.
Auch Para-Segler Heiko Kröger ist sich sicher, dass der dritte Tag der WM gut segelbare Bedingungen bringen wird. Der Profi-Segler, der gemeinsam mit Clemens Kraus die erste Auflage der Inklusions-WM im Segeln gewonnen hat, ist vom Austragungsort Rostock und vom Format der WM begeistert. „Das Segeln ist hier extrem publikumsnah. Die Segel-Arena bietet wirklich Segeln zum Anfassen. Dass immer nur fünf Boote zeitgleich segeln, macht das Geschehen für das Publikum gut überschaubar und nachvollziehbar. Es ist ein schönes Revier, und wir haben gestern toll gesegelt“, so Kröger. In dem Format der WM mit Booten, die vom Veranstalter gestellt werden, wie auch in der Segel-Bundesliga, sieht er die Zukunft. „Auf lange Sicht werden wir als Segler nicht immer unsere Boote überall hin mitnehmen können. Einheitsboote, die vor Ort gestellt werden, mögen ein technischer Rückschritt sein, bieten aber auch neue Herausforderungen an die Sportler, die sich jeweils auf das Gerät einstellen müssen“, meint der Segler, der bei den Paralympischen Spielen in Sydney die Goldmedaille in der Bootsklasse 2.4mR gewann. Das Segeln in den WM-Booten sei für ihn auch eher ungewohnt. „S\V14 bin ich tatsächlich erst dreimal gesegelt – immer nur bei der WM“, sagt er.
Weniger die Bootsklasse als das Segeln selbst ist für einen anderen Segler bei der WM noch relativ neu: Tanat Upatising aus Thailand. Seit 2021 trainiert der 40-Jährige, der querschnittsgelähmt ist, gemeinsam mit dem routinierten Segler Paul Merry aus Großbritannien in der S\V14. Der pensionierte Brite lebt in Phuket und ist als Volunteer über das Non-Profit-Programm „Disabled Sailing Thailand“ zum inklusiven Segeln gekommen. „Ich wollte mich gerne ehrenamtlich engagieren und helfe einmal wöchentlich beim Segeln als Volunteer. Zu sehen, wie viel Freude die Aktiven mit Handicap beim Segeln haben, ist immer wieder großartig“, erzählt der 67-Jährige. In dem Club für inklusives Segeln lernten sich Merry und Tanat Upatising kennen und segeln seitdem gemeinsam. „Paul war von Anfang an mein Lehrer beim Segeln und hat mir alles auf dem Boot beigebracht. Seit 2021 haben wir gemeinsam für die WM in Rostock trainiert“, berichtet Upatising, der erstmals in Deutschland ist und dem es in Rostock sehr gut gefällt. Ein konkretes Ziel haben die beiden sich für die WM nicht gesetzt. „Wir sind ohne große Erwartungen angereist. Ein Platz in den Top Ten wäre natürlich super“, so Paul Merry. Aktuell stehen die Chancen dafür nicht schlecht: Das Team liegt nach dem zweiten Wettfahrttag auf Rang zehn.
Zwei weitere Segeltage bei der Weltmeisterschaft liegen noch vor den Teams, bis klar ist, wer in die Top Ten gesegelt ist. Die Wetterprognosen für morgen sehen gut aus für einen weiteren Tag mit fairen Segelbedingungen.
Wer vor Ort die Wettfahrten verfolgen möchte, hat am Rostocker Stadthafen Gelegenheit dazu. Von zu Hause aus lassen sich die Rennen am Samstag und Sonntag unter folgenden Links per Livestream verfolgen:
Livestream „Inclusion World Championship for Sailing“ Samstag 27. August 12 bis 16 Uhr:
facebook/events/976140360452025/
Livestream „Inclusion World Championship for Sailing“ Sonntag, 28. August, 11 bis 15 Uhr:
facebook/events/386124376819221/
Zeitplan:
Samstag, 27. August 2022:
Morgens Start der Wettfahrten je nach Ankündigung durch die Wettfahrtleitung | Abendessen ca. 18/18.30 Uhr Teilnehmende/Helfer-Team/Partner/Sponsoren – Einladung NRV/RRV „Championsdinner“
Sonntag, 28. August 2022:
Morgens Start der Wettfahrten je nach Ankündigung durch die Wettfahrtleitung |
Siegerehrung ca. 15.30 Uhr mit Ministerin Drese/DSV/Vertreter der Hansestadt Rostock
Infos zur WM: inclusionworlds-sailing
Text: Katrin Heidemann – frei für journalistische Zwecke
Bild: Sven Jürgensen / NRV – frei für journalistische Zwecke
ANSPRECHPARTNER:
Kontakt Organisation und Presse:
Norddeutscher Regatta Verein | Sven Jürgensen | +49 171 683 5555 | sven.juergensen@nrv.de
Weiteres Bildmaterial frei für journalistische Zwecke finden Sie HIER (bitte klicken)